Ernährung

Der fünfte Teil behandelt das große Thema Ernährung. Hier wollen wir die Themen Fleischkonsum, Lebensmittelverschwendung sowie regionale und saisonale Ernährung aufgreifen.

Wieso ist das relevant?

Nachhaltigkeit fängt bereits beim Lebensmittelkauf an!

Aktuell trägt die Landwirtschaft mit rund 14 Prozent zu den globalen Treibhausgasemissionen bei [2].

Dazu entfällt fast die Hälfte der Treibhausgasemissionen auf die Lebensmittelproduktion, danach folgen die Lagerung und die Zubereitung der Lebensmittel [2].

Der CO2-Fußabdruck für Ernährung liegt in Bayern bei 1,8 t CO2/Person/Jahr. Damit liegt Bayern deutschlandweit auf Platz 6 [3].

1 https://www.klimawandel-gesundheit.de/materialien/factsheets/factsheet-ernahrung/

2  teamGLOBAL: Factsheet: ‚Ernährung und Klima’

3 https://www.nu3.de/blogs/nutrition/co2-fussabdruck-index-fuer-ernaehrung-2018

Was kann ich tun?
  • Weniger tierische Lebensmittel konsumieren
  • Saisonales Obst und Gemüse bevorzugen
  • Möglichst regionale Produkte kaufen
  • Den Einkauf zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per ÖPNV erledigen
  • Bioprodukte statt konventioneller Ware kaufen

In München werden täglich 68.465 kg noch genießbare Lebensmittel weggeworfen.

Vortrag Ringvorlesung Umwelt: „Foodsharing – was Lebensmittelverschwendung über unsere Gesellschaft aussagt“, Dipl.-Kffr. Günes Seyfarth, 24.10.2018

Lebensmittel einkaufen

„Dein Kassenzettel ist ein Stimmzettel“ – Du kannst dich bereits bei deinem Einkauf für eine nachhaltigere Welt einsetzen, indem du dich bewusst für bestimmte Produkte entscheidest.

1. Saisonal und Regional einkaufen:

Besonders bei Obst und Gemüse sollte man auf die Herkunft achten. Dabei ist es aber wichtig abzuwägen, denn regionales Rindfleisch ist immer noch klimaschädlicher als eine Avocado aus Peru.

2. Verpackungsfrei kaufen:

Viele Lebensmittel sind unnötigerweise verpackt, auch dieser Müll lässt sich einfach vermeiden (siehe Kapitel 8).

Abfall

3. Kaufe nachhaltig produzierte Produkte:

Der Kauf von Bio- und Fairtrade-Produkten fördert die nachhaltige Landwirtschaft. Achte dabei auf die Siegel, denn Bio ist nicht gleich Bio.

Hier findest du ein paar nützliche Siegel, auf die du beim Einkaufen achten kannst:

Lebensmittelverschwendung

Das Mindesthaltbarkeitsdatum

Es ist eine Verzehr-Empfehlung, aber meistens sind Lebensmittel auch noch essbar, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Trotzdem werden 1/3 aller essbaren Lebensmittel weggeworfen.

Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

  • Den Einkauf sorgfältig planen – Einkaufszettel!
  • Anschauen, Riechen und Probieren, bevor Lebensmittel im Müll landen
  • Vorräte übersichtlich und richtig lagern
  • Möhren in ein Glas mit Wasser stellen, damit sie knackig bleiben
  • Äpfel lassen anderes Obst in der Nähe schneller reifen – in Abstand lagern!
  • Im Laden auch einzelne (reife) Früchte retten

Lebensweisen im Vergleich

Tierische Produkte gehen mit einem hohen Wasserverbrauch, hoher Landnutzung, hohem Getreide- und Sojakonsum und hohen Treibhausgasemissionen einher [1]. Daher ist eine vegane oder vegetarische Lebensweise die nachhaltigste Form der Ernährung.

Veganer sparen im Jahr zwei Tonnen Treibhausgase ein. Das entspricht circa acht Economy-Class Flügen zwischen London und Berlin.

https://utopia.de/vegan-treibhausgase-co2-137342/

Regenwaldrodung: Jede Sekunde werden 6000 Quadratmeter Regenwald abgeholzt. Das entspricht ungefähr der Menge von 50 Fussballfelder. Die Nutztierhaltung ist hierbei für über 90% der abgeholzten Fläche des Amazonas verantwortlich. Auch die Gewässer sind betroffen: 80% der Fischbestände im Meer sind bereits überfischt.

Mythen-Check einer pflanzenbasierten Lebensweise

Soja ist schlecht für die Umwelt:
  • Der größte Teil der weltweiten Sojanutzung geht auf Tierfutter zurück und nur 22% werden direkt verarbeitet und für die Ernährung genutzt [5]
  • Beim Einkauf kann auf die Herkunft von Sojaprodukten geachtet werden
Vegane Ernährung führt zu Mangelerscheinungen:
  • Bei jeder Ernährungsweise ist es wichtig, auf die Ausgeglichenheit potentiell kritischer Nährstoffe zu achten
  • Die meisten Nährstoffe können durch bewussten Konsum von Pflanzen aufgenommen werden. Hier findest du hilfreiche Tipps: https://ich-lebe-vegan.de/vegane-ernaehrung/wie-man-eine-mangelernaehrung-vermeidet/
Vegane Ernährung ist zu teuer:
  • Vegane Ersatzprodukte wie veganer Käse oder Fleischersatz können teurer als günstige Tierprodukte im Supermarkt sein
  • Der Großteil der Ernährung sollte allerdings sowieso aus Gemüse etc. bestehen (vergleiche Ernährungspyramide)

5: https://www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/konsum/2926-food-trend-soja-–-der-umwelt-zuliebe-meiden.html

6: https://www.praxisvita.de/vegane-ernaehrungspyramide-so-ernaehren-sie-sich-ausgewogen-17420.html

REZEPTE!